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Über Georg Lebzelter

Installation in der Ausstellung "Wunderkammer"
Ausstellungsansicht Wunderkammer, 2024
Pantoffelheldentierchen; Linolschnitt, Collage

Günther Oberhollenzer
Katalog zur Ausstellung „Wunderkammer“,
Künstlerhaus Wien, 2024

Georg Lebzelter ist fasziniert von der Ästhetik der Gebrauchsgrafik. In alten Biologiebüchern aus den 1950er- und 60er- Jahren entdeckte er naturkundliche Illustrationen, die Inspiration und Grundlage für zunächst kleine Collagen und Siebdrucke waren. Daraus entwickelte er 

Pantoffelheldentierchen in Linolschnitt-technik, mit denen er in einem variierbaren Modulsystem ganze Wände bespielt.

Abbild wird die Funktion genommen, die figurativen Formen sind nicht mehr illustrativ, dienen keinem Zweck mehr, sondern verstehen sich allein als Kunst. Lebzelter verleiht ihnen ein Eigenleben, setzt ihnen aus Zellquerschnitten gefertigte Gesicher und Augen auf, gibt ihne Hände und (zum Teil gebrochene) Beine, wie Puppenfiguren oder Marionetten. Es gibt keine finale Form oder Komposition, nur Aufenthaltswahrscheinlichkeiten, Möglichkeitsformen.

Über Georg Lebzelter

Linolschnitt, Collage_Pantoffelheldentierchen
Aus Installation
Pantoffelheldentierchen 2023/24
Linolschnitt, Collage

Katja Uccusic-Indra
Lebzelters Wunderkammer
Artikel in Ärztewoche, 2/2024

Der international bekannte Grafiker Georg Lebzelter liebt analoge Drucktechniken wie Siebdruck, Lithografie und Radierung. Zurzeit arbeitet er an einer Serie neuer Radierungen, die sich um ein sagenhaftes Pferd drehen.

Das Atelier des Grafikers Georg Lebzelter liegt in einer Seitengasse nahe der Linken Wienzeile in Mariahilf. In einem hellen Raum im Erdgeschoß des Hauses finden die große Druckerpresse, Arbeitstische und Schubladenschränke Platz. Auf einer kleinen Kochplatte macht der Künstler das Wasser für den Blutorangentee für die Autorin heiß, er selbst nimmt Kaffee mit Milch. Der Tee wird in einem Lebzelter-Häferl serviert.

An der Wand am Ende des Raumes tummeln sich seine „Pantoffelhelden-tierchen“, schwarzweiße Mischwesen, die mal freundlich, mal traurig dreinschauen oder gar keine Köpfe, dafür aber geschiente Beine haben. „Meinen Figuren passiert schon immer wieder etwas Schmerzhaftes wie ein gebrochenes Bein und sie werden auch so zusammengebaut, dass sie nicht funktionsfähig sind“, sagt Lebzelter. Inspiriert sind sie von Schul-Biologiebüchern mit gezeichneten Illustrationen aus den 1950er- und 1960er-Jahren, die von der Tante des Grafikers, einer Biologielehrerin, stammen. Als sie starb, rettete er eine Kiste mit ihren Büchern, die zum Ausgangspunkt für seine Collagen wurden.

Seltsame Objekte fürs Künstlerhaus

„Diese Installation habe ich schon im kunstraumarcade in Mödling und in der Ausstellungsbrücke in St. Pölten gezeigt“, führt der Grafiker aus: „Man kann sie beliebig erweitern, sodass sie einen ganzen Raum füllen.“ Als nächstes werden die „seltsamen Objekte“ im Sommer im Wiener Künstlerhaus bei der Ausstellung „Wunderkammer“ zu sehen sein. Die Pantoffelheldentierchen sind Linolschnitte, die auf Leichtschaumplatten collagiert wurden und mit Klettverschlüssen an die Wand montiert werden können.

Links neben dem Eingang des lang gezogenen Raumes steht die Druckerpresse, das Herzstück der Werkstatt. Während viele Künstler ihre Editionen von Profis drucken lassen, bleiben sie hier in seiner Hand. Ein Glück, wenn man selbst Profi ist wie Lebzelter. Für ihn ist der Druckprozess Teil der Kunst. Er produziert bewusst nur niedrige Auflagen. Häufig sind seine Arbeiten Unikat-Drucke, also Einzelstücke. In Größe 70 × 100 cm kosten diese 1.200 Euro. Kleine Formate sind bereits ab 200 Euro zu haben. Collagen verwendet er oft als Ausgangspunkt für Siebdrucke.

Der junge Georg wusste bereits in der Volksschule, dass er akademischer Maler werden wollte. „Meine Faszination für die Radierung begann im Gymnasium, wo mich der Zeichenlehrer mit einem kleinen Kupferstück ,infiziert‘ hat“, sagt der 1966 in Melk geborene Künstler. Er nahm dann an der Sommerakademie in Geras an einem Radier-Kurs beim renommierten Grafiker Heinrich Heuer teil. „Von ihm habe ich handwerklich, aber auch menschlich viel gelernt.“ Heuer, selbst ein Melcher-Schüler, empfahl ihm, an der Akademie der bildenden Künste am Schillerplatz bei seinem ehemaligen Lehrer, dem legendären Professor Maximilian Melcher, Grafik zu studieren. Dessen Talenteschmiede brachte unter anderem Künstler wie Gunter Damisch, Siegfried Anzinger oder Stefan Weber von „Drahdiwaberl“ hervor. Für Lebzelter war die Werkstatt der Grafikklasse genau das Richtige. „Man hatte die komplette Freiheit“, erinnert er sich. Melcher hat ihm bei den Radierungen zu Großformaten geraten. Damals gab es die Kupferplatten noch auf Akademie-Kosten. „Morgen früh kommt der Kupfer-Lieferant, da müssen Sie da sein und sich etwas runterschneiden“, ermutigte der Professor seinen Schüler.

Nach dem Diplom studierte der Künstler ein Jahr an der Universidad Complutense in Madrid.

Die Liebe zur Radierung ist geblieben. Lebzelter unterrichtet auch an der Wiener Graphischen, wo er den Schülerinnen und Schülern in der Werkstatt analoge Drucktechniken wie Siebdruck, Lithografie und Radierung beibringt. Es freut ihn, dass die jungen Leute sehr daran interessiert sind, einmal ohne Computer kreativ zu sein.

Vergangenen Juni verbrachte Lebzelter ein Sabbatical im schwedischen Örnsköldsvik. „Dort gibt es große Druckwerkstätten mit allen Techniken sowie Handsatzblei- und Holzlettern und entsprechende Druckmaschinen“, erläutert der Künstler und zeigt auf eine Serie mit verschieden großen Buchstaben in harmonischen Gelb- und Rottönen, die dort entstanden sind. „Gebaut sind sie zwar dafür, einen Textsinn zu vermitteln. Ich habe sie als Module für grafische Kompositionen genommen, um Bilder zu bauen. Es handelt sich um Hochdrucke“, sagt Lebzelter. Er schwärmt von der Struktur und Maserung der Holzlettern, die noch aus den 1960er-Jahren stammen – und von der Größe der Werkstätten in Örnsköldsvik: „Ich konnte mich dort richtig austoben. Im Juni ist es dort die ganze Nacht hell und man kann viel arbeiten.“ Seine grün-blauen Bilder sind Assoziationen zur schwedischen Landschaft, die dort aus Wald und Wasser besteht. „Örnsköldsvik liegt relativ hoch im Norden und direkt am Wasser“, erzählt der Grafiker. Am Ende des Aufenthalts präsentierte er die dort entstandenen Werke unter dem Namen „Överlappa“ in der Galleri Lokomotiv.

Zurzeit arbeitet er an einer Serie von Radierungen, deren Ausgangspunkt das Trojanische Pferd ist. „Es wird mit verschiedenen Sachen wie Köpfen, Beinen und Schriftelementen gefüllt, die aber schon herausquellen. Die Griechen bringen also nichts Gutes. Das Pferd hat auch ein bisschen etwas von Pegasus“, erklärt er und zeigt auf dessen Flügel, die wie Ahornsamen aussehen. Für die Arbeiten verwendet der Künstler nur hochwertiges Papier: „Die Radierung, also Tiefdruck, ist sehr anspruchsvoll, was das Papier angeht. Ich habe lange auf Zerkall gedruckt, die Firma ist leider eingegangen, jetzt verwende ich Hahnemühle.“

Auszeichnungen, Auszeichnungen

Lebzelter legt einen alten Band von Don Quijote mit Grafiken von Gustave Doré, den er von seinem Vermieter geschenkt bekommen hat, auf die Presse und gerät ins Schwärmen. Er beschäftigt sich mit literarischen Themen und produziert selbst Bücher. Fasziniert vom rumänisch-deutschen Lyriker Oskar Pastior, der mit Anagrammen und Palindromen Sprachexperimente gemacht hat, entstand das Leporello „Los machen“ gemeinsam mit der Künstlerin Natalia Weiss. „Wir haben uns die Papierstreifen hin- und hergeschickt. Sie hat Radierungen gefertigt, ich Siebdrucke“, erläutert der Grafiker. Das edle Werk mit dem leuchtend violetten Einband wurde auf Büttenpapier gedruckt und hat eine Auflage von 10 plus zwei Stück. Es erhielt die Auszeichnung „Das besondere Objekt“ der Österreichischen Nationalbibliothek. Das Projekt war 2021 ebendort im Prunksaal zu sehen.

Lebzelter erhielt zahlreiche Preise, darunter die Große Ehrenmedaille des Künstlerhauses, den Woyty-Wimmer-Preis und den Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich. Seine Werke waren unter anderem auf der Parallel Vienna, in der City Gallery of Fine Arts Plovdiv und in der FAB Gallery, University of Alberta, Kanada, ausgestellt. Er ist Vizepräsident der Vereinigung Künstlerhaus und außerdem als Kurator tätig.

Über Georg Lebzelter

Lebzelter_Strichlagen 30
Strichlagen 30, 2012
Radierung, Kupferstich 200 x 210 cm

Jürgen Weichardt, Aus der Eröffnungsrede zur Ausstellung „transfer“, Elisabeth-Anna-Palais Oldenburg, Deutschland, 2010

Georg Lebzelter setzt sich mit der Radierung und dem Kupferstich auseinander. Das ist ein wagemutiges Unternehmen, denn kaum eine Technik hat eine so lange Tradition wie die Radierung, und dauernd müsste ein Radierer mit dieser Tradition in Berührung kommen. Lebzelter hat jedoch eine Darstellungsweise entwickelt, die wir noch nicht gesehen haben. Entgegen der Tradition, die Bilder und Ideen nachzeichnet, also von einem Detail aus das grafische Bild linear entwickelt, baut der Künstler seine Kompositionen blockhaft und flächenhaft auf. Er bereitet Kupferplatten vor, die er in die Komposition einbringt, druckt und denen die nächste dann zugeordnet wird. Das Weiß des Blattes bekommt dabei eine besondere Funktion: es wirkt als eine Lichtquelle, die diese Strichlagen von unten beleuchten, wodurch der Eindruck entsteht, sie seien vom Grund abgehoben und schwebten als Flächen über einer Ebene. 

Dadurch gerät das Ganze in Schwingungen, und die Erwartung wächst, dass sich die Schichten gegeneinander verschieben.

Es entsteht in diesen Arbeiten die bemerkenswerte Ambivalenz zwischen dem Weiß und den Dunkelwerten, von denen die dunkelsten ganz tief erscheinen, aber tatsächlich durch mehrfaches Drucken verschiedener Platten entstanden sind, und eigentlich dem Betrachter entgegenkommen müssten. Das Wechselspiel von Annäherung und sich Entfernen macht in den Grafiken von Georg Lebzelter einen wesentlichen Teil der inneren Bewegung der Komposition aus, die wir nicht nur als ein technisches Resultat sehen sollten, sondern als Bild der Sensibilität, aus der heraus auf dem weiten Feld der Radierung Neues geschaffen wird.

Über Georg Lebzelter

Lebzelter_Fertigteilserie 1
Fertigteilserie 1.1, 2007/08
Aquatinta 184 x 140 cm
Lebzelter_Strichlagen III
Strichlagen 3, 2008
Radierung, Kupferstich 140 x 98 cm

Philipp Maurer

Permutationen und Kombinationen

Katalog Georg Lebzelter Strichlagen und Fertigteile", 2009

Georg Lebzelter begann 2006 kleine, verschieden tief geätzte flächige und farbig druckende Aquatinta-Platten zu großformatigen Bildern zu kombinieren. Nun verwendet er Platten mit radierten oder gestochenen Linien, die er in schwarz druckt. In beiden Verfahren, den farbigen Aquatintaflächen und den schwarzen Strichen, entstehen Bilder voll Dynamik, Raumtiefe, Spannung und Harmonie.

 

Das Zusammensetzen der Kupferplatten zum Bild entspricht der Arbeit des Setzers, der aus der beschränkten Anzahl vorhandener Drucktypen in seinem Setzkasten, nämlich dem Alphabet samt Satz- und Sonderzeichen, die gesamte Welt des Geistes, alles Denkbare und daher Sagbare sprachlich und zeichenhaft fixiert. Lebzelters "Letternsatz" sind die etwas mehr als jeweils 20 Aquatinta- bzw. Strichplatten in unterschiedlichen Formaten.

Das Strichlieren mit der Radiernadel, das Ätzen, das Stechen der Linien mit dem Grabstichel sind nicht, wie bei Druckgraphik üblich, die dominierenden Methoden zur Formulierung der Botschaft, nicht einmal zur Herstellung des Bildes, sondern die notwendige Vorarbeit: das Bild entsteht im Druck. Dies entspricht methodisch Gutenbergs entscheidender Erfindung, nämlich der Produktion der im Druck nutzbaren Lettern im Handgießapparat. Die Lettern selbst sind noch nicht Text, tragen noch keine Botschaft, keinen Inhalt. Sie sind notwendige Voraussetzung für den Satz.

Ebenso setzt Lebzelter aus seinen „Lettern" auf dem Drucktisch der Radierpresse das Bild zusammen, indem er die eingefärbten Platten auf dem Drucktisch, ähnlich dem Seitensatz des Buchdruckers, zusammenfügt. Das Bild entsteht als Collage aus einzelnen „Buchstaben", die erst gemeinsam das „Wort", den „Satz" bilden. Den „Satz" formuliert Georg Lebzelter nicht nach dem „Manuskript" eines Autors, sondern nach seinen eigenen Ideen und Zielen. „Texterstellung" und „Satz" werden in einem einzigen Arbeitsvorgang von einer einzigen Person gemäß den ihr eigenen Intentionen geschaffen.

Zwischen Satz und Druck schiebt Lebzelter einen weiteren, entscheidenden gestalterischen Prozess, der eigentlich zum künstlerischen Zentrum der gesamten Bildherstellung wird. Mit einer aus rauem Papier aus­ geschnittenen Schablone deckt er Teile der auf dem Drucktisch aufgelegten Platten ab. Erst dann legt er das zu bedruckende Papier auf und führt den Druckprozess durch. Das Drucken, das seit Gutenberg oft „nur" ein mechanisches Wiederholen immer gleicher Vorgänge war, belebt Lebzelter durch seinen „Satz" und die Schablone zum individuellen, künstlerisch gestaltenden Vorgang. Im Druckbild erscheinen die Abdrücke der Platten in schwarz rund um die von der Schablone abgedeckte, weiß bleibende Fläche. Für das Auge des Betrachters schiebt sich nun das Nichtbedruckte in den Mittelpunkt der Wahrnehmung, wird zum aussagekräftigsten Bildelement, zum Träger der Bildbotschaft. Aber Georg Lebzelter hält die Balance zwischen schwarz und weiß, er führt sie zur Harmonie, zum gemeinsamen Agieren.

In weiteren Arbeitsschritten gestaltet Lebzelter neue „Buchseiten" aus den vorhandenen „Lettern", schneidet neue Schablonen zu, legt sie am Drucktisch auf und bedruckt das bereits ein- oder mehrmals bedruck­te Papier wieder.

Neue Abdrucke lagern sich auf bereits bedruckte Stellen, andere bedrucken weiße Teile, viel Weiß bleibt weiterhin unbedruckt weiß. Der Umriss verändert sich, behält aber seine zu Beginn definierte Grundform bei. Rund um das Weiß entstehen durch den Übereinanderdruck neue Zentren von Dichte, Dynamik und Schwerkraft. Je dichter einzelne Teile bedruckt sind, desto heller erscheint das Weiß, das wiederum die Wirkung der Schwärzen vertieft. Ein dialektisches Wechselspiel entsteht, eine Wechselwirkung unterschiedlicher Kräfte, ein Nebeneinander von Gegensätzen, eine Harmonie von Schwarz und Weiß, die Lebzelter zum Ganzen vereinigt.

 

Damit kommt der Betrachter, der potenzielle Empfänger der Lebzelterschen Ikonographie, ins Spiel: In diese Welt schaut er wie bei einem Renaissance-Gemälde durch ein Fenster hinein, aus seinem eigenen Inneren und Erleben in die weite Kunst-Welt Lebzelters hinaus. Der Betrachter ist seinen eigenen Assoziationen überlassen, ausgeliefert. Denn die Emotionen, Ideen und Wutanfälle, die den Künstler während der Arbeit überkommen und in die handwerkliche Arbeit einfließen, finden im Bild keinen Ausdruck mehr. Lebzelter bietet nicht die Art von Aussagen an, die dem Betrachter durch Inhalt und Stil nahegebracht werden, er entwickelt seine Aussage vielmehr aus der handwerklichen Tradition.

Wenn der Betrachter um diese Vorgänge weiß, ist er in der Lage, in das Denken Georg Lebzelters einzudringen, seine Kunstproduktion als das zu verstehen, was sie ist: als Kunst, die sich aus dem Druck als Technik und als Aussagemedium entwickelt, sich im Druck realisiert und ihn als einziges künstlerisches Thema raumgreifend und erschöpfend abhandelt. Die Faszination der „Schwarzen Kunst", der Rausch des Druckens, das Schaffen aus der technischen Beherrschung von Material und Maschine, das Wissen um die einzigartige, mit keinen anderen Mitteln zu erzielende Wirkung des fertigen Kunstwerkes treiben Georg Lebzelter an. Eine Welt wird erschaffen, eine schwer verständliche, eine private, aber allgemeingültige.

Interpretationshilfe bietet auch die Kabbala: Das meditative Kombinieren einzelner Buchstaben ist den Kabbalisten Mittel dazu, in der Vielfalt der Emanationen, die zwischen Gott und die irdische Welt ge­ stellt wurden, und der Vielfalt der Sefirot-Wirkungen die göttliche Einheit zu erkennen und die Harmonie in der Welt wiederherzustellen: Temurah -„Tut das nicht der fromme Rabbi, um zu den Pforten des Glanzes aufzusteigen?" (Umberto Eco, Das Foucaultsche Pendel, S.45). Dieses Permutationsspiel, methodisch analog dem Kombinieren einzelner Lettern aus dem Gutenbergschen Setzkasten, erweiterten die aschkenasischen Chassidim zur Magie, in der sich Sprache, Text, Bild und transzendentale Bedeutung zur metaphysischen Einheit zusammenfinden. Im Kombinieren der Lettern suchen sie das Höchste, den Namen Gottes, aber auch die Macht über die Welt. .,So bemüht sich die Welt jeden Augenblick, indem sie die Lettern der Thorah kombiniert, die natürliche Form wiederzufinden, die sie aus ihrer grauenhaften Verwirrung erlöst." (Eco, a.a.0., S.258)

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